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Having completed their traversal of Mozart’s string quartets, then recently issued an insightful coupling of piano quintets by Franck and Martin (7/23), the Armida Quartet now join clarinettist Kilian Herold in this revealing and rewarding juxtaposition of quintets by teacher and pupil. Good to see that Reger’s Clarinet Quintet (1915) is continuing to expand its discography. Herold and the Armida maintain a sure though flexible hold on the opening Moderato, ensuring that its amabile element never becomes cloying. The Vivace is realised with a keen sense of its blithe humour and the lilting poise of its Trio, then the Largo evinces a ruminative eloquence whose more equivocal and ominous passages are drawn into a seamless and affecting whole. The variations of the final Allegretto unfold with due attention to their distinct characters as these head to a resigned yet fulfilled close. Excellent as was that by Robert Oberaigner with the Fritz Busch Quartet, this latest version can rank alongside it as the finest recent account. Interest inevitably centres on the Clarinet Quintet (1950) by Johanna Senfter (1879-1961), a pupil of Reger. The opening movement pursues a methodical though unpredictable interplay between its lively and ruminative themes, then the central Langsam breathes a recognisably autumnal fatalism intensified by anguished regret, qualities the finale seeks to dispel with its incisive wit and searching lyricism en route to a resolute close. Masterfully realised, this is a welcome addition to a still-limited repertoire, and one hopes that more of Senfter’s work will be recorded; her music for viola and piano was recently issued on Hänssler and makes a worthwhile next port-of-call. Both readings receive immediate while not too up-front sound that renders clarinet and strings at a mutually advantageous perspective. Almut Ochsmann’s note says little about the music but offers salient information about the Reger-Senfter association that is certainly of interest. www.gramophone.co.uk, Januar 2024
Klarinettenquintette von Schülerin und Lehrer vereint dieses CAvi-Album. Johanna Senfter (1879-1961) hat in Leipzig bei Max Reger studiert. Zunächst erklingt Regers Klarinettenquintett, seine letzte vollendete Komposition, entstanden 1915, ein Jahr vor seinem Tode. Die Musikzeitschrift ‘Signale für die musikalische Welt’ kommentierte nach der Uraufführung: “Über dem elegischen Werk ruht es wie der tiefe, heilige Friede eines milden Herbstabends, den die letzten Strahlen der sinkenden Sonne in ein leuchtendes Gold kleiden.” Diesen Charakter trifft die Interpretation des Armida Quartetts und Kilian Herold sehr gut. Herolds Spiel zeichnet sich durch größte Sensibilität, Wärme, Klangschönheit und Nuancen aus. Das Armida Quartett ist kongenial im Gestaltungsprozess dabei. Das Largo wird in seiner Mischung aus Poesie, Zärtlichkeit und Nachdenklichkeit besonders bewegend. Mit seinen Sätzen Munter, Langsam, und Lustig, nicht zu schnell, ist das Quintett von Johanna Senfter nicht unbedingt viel unbeschwerter. Der ‘muntere’ erste Satz enthält, wie die Interpreten in dieser Weltersteinspielung zeigen, auch Melancholie und eine unüberhörbare Unruhe. Das ändert sich nicht im langsamen Satz, der immer wieder durch leidenschaftliche Ausbrüche ‘gestört’ wird. Das ‘lustige’ Finale nutzen Herold und das Armida Quartett nicht für einen virtuosen Abschluss. Ich mag es sehr, wie sie Schwermut mit Fröhlichkeit wegzuwischen versuchen, was aber eigentlich nicht so wirklich gelingt, weil die Komponistin sich eine Rückkehr zu Schwermut nicht versagt. Erst in der schwungvollen Coda bleibt es bei Lustigkeit. Damit ist den Interpreten eine exzellente Interpretation gelungen, die in herrlichen Bewegungskurven und einer intensiven Durchdringung jeden Motivs die Mannigfaltigkeit der Tönungen dieser Musik herausarbeitet. pizzicato, 11. November 2023
Das Glück, nach dreijähriger Pause wieder komponieren zu können, strömt aus dieser Neuaufnahme – „Vienna 1913“ (Avi/H’Art) –, der f-Moll-Sonate op. 120 Nr. 1 von Johannes Brahms mit dem Duo Kilian Herold (Klarinette) und Hansjacob Staemmler (Klavier). Die Sonate springt einem regelrecht ins Gesicht vor Vitalität und jugendlicher Frische. Enorm das Ausdrucksvermögen der Musiker, wobei Herold seine Klarinette als Seismographen der brahmsschen Gefühlswelt versteht. FAZ Januar 2023
Kilian Herold und Hansjacob Staemmler liefern mit einer spannenden und vitalen, im Andante espressivo auch sehr gefühlvollen Interpretation ein überzeugendes Plädoyer für die auf dieser CD erstmals auf Tonträger erklingenden Sonate. Sie gefällt durch eine Fülle guter und schöner Einfälle. Die ständigen Veränderungen in Tempo, Artikulation und Dynamik unterliegenden Vier Stücke von Alban Berg sind in einer phänomenalen Interpretation zu hören. Ich glaube nicht, dass ich die vielen Ausdrucksformen dieser Komposition schon in einer derartig packend expressiven und atmosphärisch dichten Aufführung gehört habe. Die technisch sehr anfordernde und komplexe Musik erklingt bei Herold und Staemmler so, als sei es das Natürlichste der Welt, diese exquisite Musik so schön und bedeutungsvoll werden zu lassen. Nicht weniger ansprechend sind die beiden für Klarinette bearbeiteten Gesänge von Korngold. Kilians Klarinettenspiel ist, insbesondere was die Farbschattierungen und die klangliche Schönheit angeht, atemberaubend. Pizzicato Journal Oktober 2022
Das Boulanger Trio musiziert feinsinnig, im Klarinettensolo von Kilian Herold, nicht von dieser Welt, geht es um jeden einzigen Ton. FAZ, 09.05.2019
Für das, was Herold, der Freiburger Klarinettenprofessor, vor allem im solistischen dritten Satz (Abgrund der Vögel) an Farben, Intensität und Wandlungsfähigkeit bot: Dafür ist einzig der Superlativ am Platze. Badische Zeitung , 06.05.2019
„Kilian Herolds Klarinettenton ist samtweich und klingt sehr lyrisch. Man staunt über diese Schönheit, die auch klangtechnisch hervorragend abgebildet ist. Und um so erstaunlicher ist das, weil das erste Werk dieser Platte die Sonate Es-Dur von Johanns Brahms ist, ein Werk, das nun wirklich nicht selten eingespielt wurde. Dennoch ist Kilian Herold klanglich erste Wahl.“ Klassik.com, 27.11.2013
Angenehme Gegensätze: die zweite Klarinettensonate von Brahms wirkt in der Interpretation von Kilian Herold wie ein sanfter Gruß an die herbstliche Natur. Es ist ein Spätwerk, das alle Schroffheiten abgestreift hat und voller Zartheit die dunkleren Farben der Klarinette auslotet. Kilian Herold und Amir Katz haben ein romantisches Klarinettenalbum eingespielt, bei dem die Grenzen zwischen Solo und Begleitung aufgehoben sind. Das Resultat ist Resonanz statt Dominanz und damit ein feines Hörvergnügen. Kulturradio, 25.10.2012
Um die Zukunft des Ausnahmemusikers Herold hingegen muss man sich nicht sorgen. Seine Interpretation von Carl Nielsens Klarinettenkonzert op. 57 ist von hinreißender Eleganz, Schönheit und – Virtuosität. Untrüglich ist sein Gespür für Organik und Logik von Phrasierungen; in der Solokadenz des ersten Satzes addieren sich diese Stärken zu phantastischer Expressivität – die Klarinette als Zauberin archaischer Klänge. Der Adagio-Satz berührt mit der traumsicheren, weltfernen Kantilene, mit einem Pianospiel, wie es zarter nicht sein kann. Da vereinigt sich die Weltentrücktheit aus dem Mittelsatz zu Mozarts A-Dur-Klarinettenkonzert mit den Abstraktionen des 20. Jahrhunderts. Badische Zeitung, 17.07.2015
Im dritten Programmpunkt, dem Klarinettenkonzert (alla Polacca) von C.M von Weber, begleitete die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen den jungen Solo-Klarinettisten Kilian Herold. Orchester und Solist ergänzten sich vorzüglich. Die musikalische Komplexität des Werkes benötigt einen souveränen und erfahrenen Interpreten mit Mut und Faible für die leidenschaftliche Erregtheit des Stückes. Kilian Herold meisterte diese große Aufgabe mit scheinbarer Mühelosigkeit und sensiblem Interagieren auf höchstem Niveau. IOCO, 31.05.2010